Liebe Gemeinde,

in seiner schonungslosen Analyse der modernen Gesellschaft schreibt der Philosoph Byung Chul Han in seinem Essay „Müdigkeitsgesellschaft“, dass das menschliche Leben „radikal vergänglich“ geworden sei: „Es ist nie so vergänglich gewesen wie heute. Radikal vergänglich geworden ist nicht nur das menschliche Leben, sondern auch die Welt überhaupt. Nichts verspricht Dauer und Bestand.“

Ganz gleich in welche Bereiche des menschlichen Lebens und der Welt insgesamt man blickt, überall kann man diese Beschreibung bestätigt finden. Soziale Strukturen brechen auseinander, Traditionen lösen sich auf und auch die Klimaverhältnisse verändern sich merklich, sodass vielfach die bislang vielleicht unreflektierte, scheinbar selbstverständliche Beständigkeit in Frage steht. Das kann auf allen Ebenen zu Unsicherheiten, Nervosität, Unruhe und Haltlosigkeit führen.

Diesen Verlust von Dauer, von Beständigkeit jedoch als Tatsache anzuerkennen kann die Frage aufwerfen: Wie steht es denn mit meinem Verhältnis zu dem, was Dauer haben könnte? Gibt es bei mir ein Bedürfnis danach? Was kann denn dann Bestand in meinem Leben haben, wenn sich äußerlich alles auflöst? Was gibt tatsächlich Halt? Wie kann irgendeine Form von Sinn erfahrbar werden?

Schnell wird deutlich, dass es auf diese Fragen keine rezeptartigen Antworten von außen geben kann. Es scheint gerade ein Kennzeichen unserer Zeit zu sein, dass die Antworten selbst gefunden bzw. hervorgebracht werden müssen. Es wird deutlich, dass jeder einzelne Mensch den individuellen Weg durch sein ganz eigenes Nadelöhr zu finden hat und dass ihm kein anderer diese Aufgabe abnehmen kann.

Wir versammeln uns am Altar, weil wir im eigenen Ich Stärkung erfahren können. Gerade in unserer Mitte kann der Christus anwesend sein:

„Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden schenke ich euch hin – aber nicht, wie die Welt von außen gibt, sondern ich beschenke euch im Ich. Euer Herz soll nicht schwanken und nicht zaghaft sein…“ (Joh. 14,27)

Diese Worte im eigenen Innern zu hören, zu beleben, ihnen einen zeitlichen Ort zu verschaffen kann eine Tätigkeit sein, die einen unsichtbaren Raum in unserer Mitte erstehen lässt. Das gelingt sicher besser, wenn diese Tätigkeit wiederholt und stetig neu getan wird, ähnlich dem Säen und täglichen Gießen der Saat. Ein Empfinden von Frieden kann dann als Geschenk empfunden werden. Dieser Friede entspricht jedoch nicht einem weltfremden Glückseligkeitsgefühl, endlich für sich den Ort des Heils gefunden zu haben, eine „Insel des Glücks“, sondern befähigt uns vielmehr, in unserem Umfeld ein verlässlich handelnder, geistesgegenwärtiger Zeitgenosse zu werden, der eine Stimmung von erlebter Beständigkeit ausstrahlen kann, die von dem Christus im eigenen Innenraum ausgehen kann. Eine Botschaft könnte dann sein: Obwohl alles, was äußerliche Dauer und Beständigkeit darstellte in Auflösung begriffen ist, gibt es eine verborgene Entwicklungschance darin, nämlich die Orte der Beständigkeit selbst zu schaffen im eigenen Innern, in Freiheit.

In Bezug auf unsere Gemeinde kann die Frage entstehen: Welches Interesse besteht bei Ihnen, auf dem ganz individuellen Weg Andere zu treffen und mit diesen ein Stück Wegs Seite an Seite zu gehen? Interesse (wörtlich „zwischen – Sein“) meine ich in diesem wortwörtlichen Sinn, einen Bereich zwischen den Menschen, einen Begegnungsraum zu schaffen, der alle ernähren und bereichern kann. Diesen Raum im Leben der Gemeinde immer wieder neu zu ermöglichen, sehe ich einerseits als selbstverständliche Grundlage aller Gemeindebildung, gleichzeitig jedoch auch als immerwährende neu zu gestaltende Herausforderung an.

Herzlich grüße ich Sie, im Namen meiner Kollegen,

Ihre Felicia Holland

Harfentag – open Stage

Wir heißen Sie herzlich Willkommen zu unserer ersten „Open Stage“ für alle Harfenisten und Harfenistinnen Niedersachsens am Samstag, den 27. April um 17:00 Uhr. Es erwartet Sie der spontane Geist der Musik. Groß und klein, zusammen oder alleine, werden die Harfensaiten zum Erklingen bringen.

Katharina Zimmermann

Die Bildhauerin Edith Maryon

„Edith Maryon (1872-1924) war eine der bedeutendsten Mitarbeite­rinnen Rudolf Steiners, ein naher Freund und esoterischer Schüler an seiner Seite. Maryon hatte eine große, wesentliche Bedeutung für Rudolf Steiner im letzten Jahrzehnt seines Lebens und Werkes; mit ihr zusammen schuf Rudolf Steiner die epochale Dornacher Christus-Plastik sowie zahlreiche weitere Arbeiten am entstehenden Goetheanum. Edith Maryon begleitete Rudolf Steiners  Wege ab den Jahren 1914/15 mit größter Aufmerksamkeit – aus der verborgenen Werkstatt des Dornacher Ateliers und in nahezu täglich geführter Korrespondenz. Niemand anderes – Marie Steiner-von Sivers aus­genommen – vollzog Rudolf Steiners Arbeit und Lebenssituation in dieser Zeit so genau mit wie Edith Maryon; niemand bekam auch nur annähernd so viele, detaillierte und von einer großen Nähe zeugenden Briefe Rudolf Steiners in den Jahren 1918-1924 wie sie – Briefe, in denen Rudolf Steiner von seinen Vorträgen und seiner persönlichen Situation berichtete, von der umkämpften Lage der Anthroposophie in der Öffentlichkeit sowie vom Versagen der Anthroposophischen Gesellschaft, dem Fehlen wirklicher Mitarbeiter in größerer Zahl. Selten unterblieb Rudolf Steiners Betonung seiner Sehnsucht nach dem Dornacher Atelier und der gemeinsamen Tätigkeit.“ (Aus dem Vorwort von Peter Selgs Biographie „Edith Maryon“)

Am 2. Mai, ihrem 100. Todestag, um 19:30 Uhr möchte ich versuchen, diese eher wenig bekannte Dornacher Persönlichkeit insbesondere in ihrem Zukunft-Willen zu schildern.

Jochen Butenholz

 

Elisabeth Kübler-Ross – die Frau, die sterbenden Menschen eine Stimme gab

Am Montag, den 6. Mai um 15:30 Uhr möchte ich Ihnen beim Geselligen Nachmittag die faszinierende Biografie der Schweizer Ärztin Elisabeth Kübler-Ross vorstellen. Sie hat es geschafft, dass der Tod und das Sterben als Teil der menschlichen Biografie gesehen werden kann und nicht als Niederlage der Medizin, die vertuscht und verheimlicht ins „Hinterzimmer der Gesellschaft“ verfrachtet werden muss.
Roland Lackner

 

Himmelfahrts- und Pfingstbegegnung mit der Anthroposophischen Gesellschaft und den Waldorfschulen

In guter Tradition wie seit manchen Jahren gestalten wir am Himmelfahrtstag und am Pfingstsonntag jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr eine gemeinsame Arbeit mit der Anthroposophischen Gesellschaft und den Waldorfschulen. Zu Himmelfahrt findet diese Arbeit im Rudolf-Steiner-Haus in der Brehmstr. 10 statt, zu Pfingsten bei uns im Saal. In diesem Jahr sind folgende Beiträge geplant:

Himmelfahrt:

  • 15:00 Uhr: Musikalischer Auftakt, Johanna Udert (Musiklehrerin)
    Der Übergang der Evangelien zur Apostelgeschichte,
    Vortrag und Bildbetrachtung, Klaus Walther (Oberstufenlehrer)
  • 16:30 Uhr: Kaffeepause
  • 17:00 Uhr: „Wir wollen einen geistigen Staat errichten“
    Geistige Motive Václav Havels während seiner Regierungszeit als Präsident, Heike Oberschelp (Klassenlehrerin)
    Musikalischer Ausklang, Johanna Udert
  • 18:00 Uhr: Ende

Pfingstsonntag:

  • 15:00 Uhr: Musikalischer Auftakt (NN)
    Koberwitz 1924 – Das Pfingstfest nach der Weihnachtstagung
    Jochen Butenholz
  • 16:30 Uhr: Kaffeepause
  • 17:00 Uhr: Bilder der Christusbegegnung auf der Bernwardsäule zu Hildesheim
    Annette Römer (Klassenlehrerin)
    Musikalischer Ausklang (NN)
  • 18:00 Uhr: Ende
 

Wandel – ein Konzert mit dem CordaMota-Duo

„Wir staunen über die Schönheit eines Schmetterlings, aber erkennen die Veränderungen so selten an, durch die er gehen musste, um so schön zu werden.“ Maya Angelou
Die beiden Künstler Petra Charlotte Bleser und Martin Pohl-Hesse entwickeln seit Jahren Konzeptkonzerte, in welchen sich Musik, Wort und mitunter auch Bild um ein Thema ranken. Hier, am 12. Mai um 17:00 Uhr, vollzieht sich der Wandel auf verschiedenen Ebenen: Petra Charlotte Blesers Improvisationen am Flügel vermischen sich mit den Klängen, die Martin Pohl-Hesse mit der Klarinette aus der Ferne des Raumes erklingen lässt. Weiter erklingen – solo und im Duo – Werke von Dvořák, Liszt, Pärt, Janáček, Strauss, Ravel und Pohl-Hesse. Ein frühlingshafter Spätnachmittag voller Überraschungen, musikalischer Entdeckungen und sinnlicher Spielfreude erwartet das Publikum.
Eintritt frei – Spenden willkommen!
Informationen auch auf cordamota.eu und pianoforte-musik.de
Petra Charlotte Bleser

 

Einladung zur Mitgliederversammlung – Neubestellung des Gemeinderates

Liebe Mitglieder und Freunde der Christengemeinschaft in Hannover,
mit diesem Gemeindebrief möchten wir Sie herzlich und fristgerecht einladen zur Gemeindeversammlung am Samstag, den 25. Mai, 16:00-18:30 Uhr im Gemeindehaus in der Ellernstr. 44.

Folgende Tagesordnung ist geplant:

  • Begrüßung, einleitende Betrachtung
  • Bericht des Gemeinderats über seine Arbeit im Jahr 2023 mit Ausblick 2024
  • Bericht aus dem Gemeindeleben
    – Pause mit kleinem Imbiss –
  • Präsentation Wirtschaftsbericht 2023 und
  • Beschluss über den Haushaltsplan 2024
  • Bericht der Rechnungsprüfer
  • Entlastung des Gemeinderats
  • Dank an die Rechnungsprüfer
  • Wahl der Rechnungsprüfer 2024
  • Dank an die ausscheidenden Gemeinderäte
  • Bestellung des neuen Gemeinderates
  • Sonstiges
  • Kultischer Abschluss in der Kirche

Mit herzlichem Gruß, der Gemeinderat

 

Vernissage: Eine Krume Licht – Bilder von Angelika Remlinger

Wenn sich die Farbe mit dem Untergrund verbindet und die Hand dem Spachtel die Führung überlässt, wenn Sehen bedeutet, nicht mehr auf das Bild zu schauen, sondern ein Sich-Bewegen im Bild ist, dann besteht die Chance, dass etwas entsteht, vor dem der Malende später selber staunend stehen wird.
Malen wird dann ein Vorgang der spielerischen Konzentration, so wie Kinder spielen, mit großem Ernst – eine Tätigkeit, in der die Getrenntheit von Welt und Mensch für Augenblicke aufgehoben wird. Zur Vernissage am 26.Mai um 11.45 Uhr laden wir herzlich ein, während unseres Tonfarbengespräches im Betrachten der Bilder (Angelika Remlinger) und im Erlauschen der Musik (Thomas Reuter, Klavier / Andreas Krennerich, Saxophon) gemeinsam diesen schöpferischen Prozess fortzusetzen.
Angelika Remlinger

 

Graf Keyserlingk, der Gastgeber in Koberwitz

Vor 100 Jahren, vom 7. Bis zum 16. Juni 1924, fand auf Gut Koberwitz nahe Breslau in Schlesien der Landwirtschaftliche Kurs Rudolf Steiners statt, durch den die biologisch-dynamische Landwirtschaft begründet wurde. Wesentliche Persönlichkeit dabei war neben Rudolf Steiner Carl Graf von Keyserlingk, der für diese Unternehmung sein Gut zur Verfügung stellte. Erst vier Jahre zuvor hatte er das Gut übernommen, schon vier Jahre nach dem Kurs starb er. Wer war diese wenig bekannte Persönlichkeit?
Im Geselligen Nachmittag am 3. Juni um 15:30 Uhr möchte ich von ihm erzählen.
Jochen Butenholz

 

„…der Mensch muss ja von dem leben, was die Erde trägt“ –
100 Jahre biologisch-dynamische Landwirtschaft

In seinem nachträglichen mündlichen Bericht von dem sogenannten Landwirtschaftlichen Kurs führt Rudolf Steiner am 20.06.1924 u.a. folgendes aus: „Gerade bei der Landwirtschaft zeigt es sich, dass aus dem Geiste heraus Kräfte geholt werden müssen, die heute ganz unbekannt sind und die nicht nur die Bedeutung haben, dass etwa die Landwirtschaft ein bisschen verbessert wird, sondern die die Bedeutung haben, dass überhaupt das Leben der Menschen – der Mensch muss ja von dem leben, was die Erde trägt –, eben weitergehen könne auf Erden auch im physischen Sinne.“ (GA 260a)
Dass die Lebenswelt der Erde und damit das (Über)leben der Menschen auf ihr wirklich gefährdet ist, wird von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer deutlicher. Wie können die biologisch-dynamische Landwirtschaft einerseits und die erneuerten christlichen Sakramente andererseits dazu beitragen, Erde und Menschheit nicht nur zu erhalten, sondern neu zu beleben?
Vortrag am Donnerstag, den 6. Juni um 19:30 Uhr
Martin Kühnert, Oslo

 

Friedensfähig durch kulturellen Austausch

Musikalische Andacht mit Missael Fragoso, Gitarre, und Jochen Butenholz
Das Leben feiern, von Deutschland bis Südamerika – ein kleines Instrument kann einen musikalischen Einblick in die verschiedenen Länder geben. Dieses Mal geht es musikalisch um Brasilien, und warum? Brasilianer sind immer glücklich, aber einmal haben sie durch Musik geweint, aber nicht nur das, sie feiern es auch, indem sie es mit viel Rhythmus und besonderen Harmonien gestalten. Die Choro-Musik (Weinen) ist ein großer Teil der musikalischen Identität der brasilianischen Musik, zumindest einer der Ursprünge. Sie beginnt mit der europäischen Salonmusik, die mit der Kolonialisierung nach Brasilien kam. Die Brasilianer begannen, diese Musik auf ihre eigene Weise zu spielen, bis sie rein brasilianisch wurde. Der gleiche Prozess fand in Mexiko und ganz Lateinamerika statt: die Mischung aus europäischen Elementen mit den Interpretationen der indigenen Völker und im Falle Brasiliens mit den Interpretationen der afrikanischen Sklaven.
Leider war Brasilien während seiner kolonialen und postkolonialen Zeit eine Region, in der es Sklaverei gab („Goldenes Gesetz“, 13. Mai 1888): die schwarzen Bantos, Benguela, Banguela oder Kongo, die aus dem südlichen Afrika, vor allem aus Angola und Mosambik, stammten, viele von ihnen aus Zentralwestafrika. Auch die einheimische Bevölkerung wurde versklavt, im Bergbau oder beim Anbau von Zuckerrohr oder für was auch immer Reichtum brachte.
Der brasilianische Gitarrist Yamandu Costa sagte: „Die Lösung für die Welt ist die Zusammensetzung der Kulturen“. Die Frage ist: Wie kam es zu dieser Zusammensetzung der Kulturen – und wie soll es in den nächsten Generationen weitergehen?
Missael Fragoso

 

Fest der Nachbarn am 14. Juni

Der Tag der Nachbarn ist ein europaweiter Aktionstag für nachbarschaftliches Miteinander. Seit 2018 ruft die nebenan.de Stiftung dazu auf, am letzten Freitag im Mai kleine und große Aktionen und Feste in der Nachbarschaft zu veranstalten. Jedes Jahr treffen sich am Aktionstag in ganz Deutschland hunderttausende Menschen, um ihre Nachbarn kennenzulernen, sich auszutauschen und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. Der Tag der Nachbarn bringt Menschen unabhängig von Herkunft, Alter, Religion oder sozialer Zugehörigkeit zusammen und stärkt so nachhaltig den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.
Diesen Rahmen finden wir so wichtig, dass wir uns seit Jahren immer wieder gerne einbringen – allerdings ist es mit dem Datum nicht immer leicht. So ist der vorgegebene Tag in diesem wieder einmal in der Woche unserer internationalen Synode in Berlin. Darum machen wir zwei Wochen später als die Anderen etwas Schönes.
Geplant ist, von 14:00 bis 17:00 Uhr bei hoffentlich frühsommerlichem Wetter im Hof zusammenzusitzen mit Kaffee und Kuchen, im Saal und in der Kirche Musik zu hören und am Schluss in einer kleinen Andacht gemeinsam zu beten. Sollte das Wetter nicht gut genug sein, werden wir uns auf den Saal beschränken.
Es ist dabei in erster Linie an Begegnungen der Gemeinde mit den Bewohnern von Friedrich-Rittelmeyer- und Michael-Bauer-Haus gedacht, zugleich sind alle willkommen, die kommen möchten.
Jochen Butenholz

 

Werkstattaufführung: „Der sanfte Wille“ (II)

Mitte August vergangenen Jahres trafen sich sechs auf verschiedenen Gebieten tätige Künstler zu einer vertiefenden Zusammenarbeit. Es gab intensive improvisatorische Begegnungen von zweckfreier Handlung, Tanz und Musik, bei denen es nicht zuletzt um die Frage ging: Wie kann ich meinen Willen mitsamt allen Fähigkeiten zum Organ eines größeren Zusammenhanges machen? Wie kann der Wille „sanft“ und „empfangend“ werden?
Unsere praktischen Versuche mündeten dann in eine Art Werkstattaufführung in unserer Gemeinde. Danach wurden wir von einigen Anwesenden ermuntert, dies irgendwann wieder aufzugreifen – wobei der Wunsch aufkam, Zuhörern und Zuschauern zu ermöglichen, sich nicht nur wahrnehmend, sondern gelegentlich auch aktiv handelnd am Geschehen zu beteiligen.
Darauf gehen wir gerne ein. Am 22. Juli wird nun ein solcher Abend stattfinden, zu dem wir herzlich einladen! Wir erarbeiten allerdings kein festes „Programm“, sondern die Vorbereitung besteht in dem Versuch, die Aufmerksamkeit und Rückhaltlosigkeit zu steigern und so geistesgegenwärtiges Tun zu ermöglichen.
Thomas Reuter

 

Caspar David Friedrich – der erste „moderne“ Künstler

Meine sommerlichen Reisepläne gestatten mir in diesem Jahr nur einen „Kurz-Sommerkurs“ mit zwei Abenden an den Donnerstagen 5. und 11. Juli um 19:30 Uhr. Der 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich (am 5. September dieses Jahres) hat einiges Aufsehen erregt. In der großen Hamburger Ausstellung war schon viele Wochen vor Ende keine Eintrittskarte mehr zu bekommen; in Berlin und seinem Geburtsort Greifswald ist es nicht viel anders. Er scheint auf eine Weise, die nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar ist, den Nerv der Zeit zu treffen.
Ich möchte an den beiden Abenden mit Blicken in die Biographie und auf seine Bilder und Worte versuchen nachzuvollziehen, warum mein lang verstorbener kunstgeschichtlich sehr bewanderter Kollege Gottfried Richter ihn den ersten „modernen“ Künstler nennt.
Jochen Butenholz

 

Sommerkurs – offenes Atelier

Im Sommer biete ich wieder jeweils am Sonntag ein offenes Sommer-Atelier an: Am 21. und 28. Juli.
Eingeladen ist jeder, der Entdeckerfreude und Interesse hat, an einem oder beiden angebotenen Terminen in diese Arbeit einzusteigen oder begonnenes fortzusetzen. Wir treffen uns jeweils nach der Menschenweihehandlung um 11:15 Uhr im Gemeindehaus.
Ein kleiner Imbiss als Auftakt kann gerne mitgebracht werden. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Materialien werden bereitgestellt.
Felicia Holland

 

Otfried Preußler – schöne Bücher, tiefe Schatten

Den Namen Otfried Preußler verbinden viele mit schönen Kinderbuch-Klassikern vor allem für jüngere Kinder: „Der kleine Wassermann“, „Die kleine Hexe“, aber auch „Räuber Hotzenplotz“. In ihrer harmlosen, aber niemals banalen Dramatik und in der schnörkellosen, aber literarisch schönen Sprache treffen sie genau den Ton, der die Stimmung einer Kinderseele erreicht. Weniger bekannt ist der Mensch Otfried Preußler, der im vergangenen Jahr seinen 100. Geburtstag gehabt hätte und den nach seiner Zeit als freiwilliger Soldat im 2. Weltkrieg und russischer Gefangenschaft Jahrzehnte lang innere Nöte umtrieben, die ebenfalls in seiner Literatur einflossen. Beim Geselligen Nachmittag am Montag, den 5. August möchte ich einiges davon darstellen.
Claudio Holland

 

100 Jahre Heilpädagogischer Kurs

Zu den großen Zukunftsimpulsen des Jahres 1924 gehört neben der biologisch-dynamischen Landwirtschaft auch die anthroposophische Heilpädagogik. Schon 1921 sorgte Rudolf Steiner dafür, dass in der Waldorfschule eine „Hilfsklasse“ für Kinder mit besonderem Förderbedarf eingerichtet wurde. In Jena gründeten dann drei junge Männer – Albrecht Strohschein, Franz Löffler und Siegfried Pickert – den „Lauenstein“, das erste anthroposophische „Heil- und Erziehungsinstitut“. Rudolf Steiner besuchte dieses Haus auf der Rückfahrt vom Landwirtschaftlichen Kurs, beriet die drei und hielt bald danach in Dornach den Heilpädagogischen Kurs.
Ich hatte das Glück, über lange Zeit die ältere Tochter Albrecht Strohscheins begleiten (und schließlich bestatten) zu dürfen und habe viel von ihr erzählt bekommen aus den frühen Jahren, zum Beispiel, wie die Familien Strohschein und König im selben Haus in Pilgrimshain (bei Breslau) lebten und sie dort mit den Kindern Karl Königs aufwuchs. Insbesondere den Spuren dieser beiden Heilpädagogen bin ich auf Reisen in Schlesien nachgegangen und möchte einiges davon am 8. August erzählen.
Jochen Butenholz

 

Himmelfahrt – Sonntagshandlung unter freiem Himmel auf dem Rodelberg in Grasdorf/Laatzen

Am Donnerstag, den 9. Mai, feiern wir wieder auf dem Rodelberg in Laatzen mit den Kindern unser Himmelfahrtsfest – einige freuen sich schon auf die Sonntagshandlung unter freiem Himmel, die es nur einmal im Jahr gibt. Wir treffen uns gegen 12.00 Uhr. Ob wir wieder Luftballons steigen lassen, kann ich noch nicht versprechen. Alle Eltern, Kinder, Großeltern – kurz: alle, die gern dabei sein möchten, sind herzlich willkommen. Das Fest findet auch bei Regen statt, deswegen bitten wir passende Kleidung entsprechend mitzubringen! Wer mag, kann gern etwas für ein gemeinsames anschließendes Picknick mitbringen.

 

Pfingstfest

Auch unser Pfingstfest ist inzwischen so beliebt, dass jedes Jahr trotz Ferien eine schöne Schar Kinder kommt. Am Pfingstsonntag, den 19. Mai, feiern wir nach der Menschenweihehandlung um 11:15 Uhr die Pfingst-Sonntagshandlung für die Kinder (Einstimmung um 11:05 Uhr), und im Anschluss daran finden wir uns um 11:45 Uhr zu diesem schlichten, schönen Fest in der Kirche ein, bei dem die Flamme vom Himmel auf die Pfingstkerze hinunterspringt – wer es noch nicht kennt, wird überrascht sein…
Felicia Holland

 

Vertiefende Gespräche zur Menschenweihehandlung

Monatlicher Arbeitskreis mit Felicia Holland
Vielfach wurde der Wunsch nach Fortsetzung der begonnen Arbeit geäußert, sodass ich die Arbeit im Herbst gerne weiterführen möchte. Wir nehmen uns jeweils einen kleinen Abschnitt der Menschenweihehandlung vor und vertiefen den Inhalt durch Körperübungen, Gespräch und Stille. Ein kurzer kultischer Abschluss lässt die Arbeit ausklingen. Jeder, der daran Interesse hat, ist herzlich willkommen. Die Termine stehen jeweils im Gemeindeprogramm.
Nächster Termin ist Freitag, 24. Mai, 17:00 bis 18:30 Uhr
Felicia Holland